Mittwoch, 6. Juni 2012

Lauda Sion salvatorem

Das Hochfest Fronleichnam (von mittelhochdeutsch: vrône lîcham „des Herren Leib“) wurde erstmals 1246 im Bistum Lüttich gefeiert und 1264 von Papst Urban IV., der zuvor Erzdiakon in Lüttich war, durch die Bulle „Transiturus de hoc mundo“ zum Fest der Gesamtkirche erhoben. Festinhalt ist das feierliche Gedächtnis der Einsetzung des Altarssakramentes, welches auch am Gründonnerstag begangen wird, dort allerdings stärker von der bevorstehenden Passion geprägt und somit verhaltener.
Die Anregung zum Fronleichnamsfest soll auf eine Vision der später heilig gesprochenen Augustiner-Chorfrau Juliana von Lüttich im Jahre 1209 zurückgehen. Diese habe in einer Vision den Mond gesehen, der an einer Stelle verdunkelt war. Christus habe ihr erklärt, dass der Mond das Kirchenjahr bedeute, der dunkle Fleck aber das Fehlen eines eigenen Festes des Altarssakraments, auf dessen Einführung sie hinwirken solle.
Die Gebete und Hymnen für Messfeier und Stundengebet werden dem großen Theologen Thomas von Aquin zugeschrieben; viele von ihnen sind auch als deutsche Kirchenlieder bekannt geworden: Pange lingua (Preise Zunge das Geheimnis), Adoro te devote (Gottheit tief verborgen) oder die berühmte Sequenz Lauda Sion salvatorem (Deinem Heiland, Deinem Lehrer).
Mit einer feierlichen Sakramentsprozession wurde das Fest erstmals im Jahre 1277 in Köln begangen. Danach hat sich dieser Brauch in ganz Deutschland und auch darüber hinaus ausgebreitet.


Introitus "Cibavit eos"


Sequentia "Lauda Sion salvatorem"

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