In diesem Video
kann man deutlich sehen und spüren, inwiefern „Sacropop“ und ein der diesem
inhärenten Zwanglosigkeit entsprechendes Verhalten ein Fremdkörper an Heiliger
Stätte ist. Wenn man die gewaltige, himmelwärtsstrebende Architektur des Kölner
Doms bedenkt, die ein Abbild des himmlischen Jerusalems sein will, wenn man die
schönen Kirchenfenster im Hintergrund sieht: wie banal wirkt vor diesem
Hintergrund dann die Popmusik im Stil der 70er Jahre, wie banal wirkt auch der
Text des Liedes. Dieser kommt nahezu völlig kunstlos daher, er verwendet
größtenteils die Sprache und auch die Worte, die man auch auf dem Marktplatz
hören kann: „skeptisch“, „Gosse“ u. a. Gehobene, über die Alltagssprache hinausgehende
Worte oder auch Elemente einer Bildersprache, ein typisches Merkmal religiöser
Sprache, sucht man vergeblich. An deren Stelle tritt die „Banalität des
Augenblicks“. Das aufdringliche, die Gottesdienstteilnehmer animierende „Singt
mit“ passt wohl eher zu Mickie Krause auf Mallorca als in den Kölner Dom. Die
Erfahrung des Anderen, des Heiligen ist in solch einer Atmosphäre wohl nur sehr
schwer möglich. Man spürt förmlich die Gegensätzlichkeit zweier Welten, die man
mit Gewalt zusammenführen will, weil man glaubt, dass junge Menschen nur noch
die Sprache der modernen Unterhaltungsmusik und Spaßgesellschaft verstehen
können. Müsste man hier in Katechese und Religionsunterricht nicht Kontrapunkte
setzen? Oder haben die Verantwortlichen bereits kapituliert? Warum bemüht man
sich häufig offenbar gar nicht mehr, jungen Menschen die Liturgie der Kirche
samt ihren Einrichtungen und Konzeptionen zu vermitteln, und bietet ihnen
häufig schlechte „Abzieh-" bzw. eher "Zerrbilder“ der katholischen Liturgie? Man
stelle sich gleiches in einer orthodoxen Kirche oder aber auch in einer
Synagoge oder Moschee vor. Unvorstellbar? Wieso aber ist dies dann in
katholischen Kirchen offenbar kein Problem?
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