Mittwoch, 25. Juli 2012

Zwei Sphären, die wohl nicht kompatibel sind...



In diesem Video kann man deutlich sehen und spüren, inwiefern „Sacropop“ und ein der diesem inhärenten Zwanglosigkeit entsprechendes Verhalten ein Fremdkörper an Heiliger Stätte ist. Wenn man die gewaltige, himmelwärtsstrebende Architektur des Kölner Doms bedenkt, die ein Abbild des himmlischen Jerusalems sein will, wenn man die schönen Kirchenfenster im Hintergrund sieht: wie banal wirkt vor diesem Hintergrund dann die Popmusik im Stil der 70er Jahre, wie banal wirkt auch der Text des Liedes. Dieser kommt nahezu völlig kunstlos daher, er verwendet größtenteils die Sprache und auch die Worte, die man auch auf dem Marktplatz hören kann: „skeptisch“, „Gosse“ u. a. Gehobene, über die Alltagssprache hinausgehende Worte oder auch Elemente einer Bildersprache, ein typisches Merkmal religiöser Sprache, sucht man vergeblich. An deren Stelle tritt die „Banalität des Augenblicks“. Das aufdringliche, die Gottesdienstteilnehmer animierende „Singt mit“ passt wohl eher zu Mickie Krause auf Mallorca als in den Kölner Dom. Die Erfahrung des Anderen, des Heiligen ist in solch einer Atmosphäre wohl nur sehr schwer möglich. Man spürt förmlich die Gegensätzlichkeit zweier Welten, die man mit Gewalt zusammenführen will, weil man glaubt, dass junge Menschen nur noch die Sprache der modernen Unterhaltungsmusik und Spaßgesellschaft verstehen können. Müsste man hier in Katechese und Religionsunterricht nicht Kontrapunkte setzen? Oder haben die Verantwortlichen bereits kapituliert? Warum bemüht man sich häufig offenbar gar nicht mehr, jungen Menschen die Liturgie der Kirche samt ihren Einrichtungen und Konzeptionen zu vermitteln, und bietet ihnen häufig schlechte „Abzieh-" bzw. eher  "Zerrbilder“ der katholischen Liturgie? Man stelle sich gleiches in einer orthodoxen Kirche oder aber auch in einer Synagoge oder Moschee vor. Unvorstellbar? Wieso aber ist dies dann in katholischen Kirchen offenbar kein Problem?

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